Ist ein Wärmetauscher in eine Lüftung integriert, so kann die erwärmte Abluft dazu genutzt werden, die frische Zuluft annähernd auf Raumtemperatur zu erhitzen! Wie eine solche Anlage funktioniert und wie hoch die Anschaffungskosten in sind, erfahren Sie auf Klimatechniker.net!

Eine Lüftung mit Wärmetauscher nutzt die thermische Energie der Abluft, um frische Zuluft zu erwärmen! © Klimatechniker.net
In einem Wärmetauscher werden zwei Medien – meist Luft und / oder Wasser – aneinander vorbei geleitet. Eine Trennwand sorgt dafür, dass die beiden Medien zu keiner Zeit in direktem Kontakt zueinander stehen. So kann die thermische Energie des wärmeren Mediums auf das kältere übertragen werden, ohne das Gerüche oder Schadstoffe das Medium verlassen. Ist ein Wärmetauscher also in eine Lüftung integriert, kann die Wärmeenergie der verbrauchten und erwärmten Abluft während der Heizperiode auf die kühle, frische Zuluft übertragen werden. Im Sommer kann die Zuluft auf diese Weise auch abgekühlt werden. Durch dieses Prinzip der Wärmerückgewinnung (Rekuperation) können so erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden!
Zentrale oder dezentrale Lüftung mit Wärmetauscher?
Eine Lüftung mit Wärmetauscher ist sowohl als zentrale als auch als dezentrale Anlage erhältlich.
- Zentrale Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung verfügen meist über nur einen Luftein- und -auslass, welcher sich meistens im Dach des Gebäudes befindet. Von dort aus wird die Frischluft über Rohrleitungen mit integrierten Ventilen in alle eingeplanten Räume verteilt. Die Anschaffungskosten liegen bei 4.800 und 7.200 € für eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern. Aufgrund des hohen Planungsbedarfs lohnt sich eine zentrale Lüftung mit Wärmetauscher vor allem bei Neubauten; Bestandsbauten können dennoch mit einem gewissen Mehraufwand (Arbeit, Zeit und Kosten betreffend) nachgerüstet werden.
- Der Preis für dezentrale Einzelgeräte liegt in etwa zwischen 700 und 1.000 €. Sie stellen damit eine kostengünstige Alternative für Bestandsbauten dar. Dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmetauscher werden in die Außenwand des jeweiligen Raumes, in den meisten Fällen unmittelbar neben dem Fenster, integriert.
Wärmetauscher in der Lüftungsanlage – Wie effizient ist das System?
Lüftungssysteme mit Wärmetauschern arbeiten äußerst effektiv! Bei zentralen Anlagen können bis zu 95% der notwendigen Heizenergie aus der Abluft bezogen werden; in Passivhäusern kann eine solche Lüftung die Heizung sogar komplett ersetzen! Dezentrale Lüftungsgeräte haben einen etwas geringeren Wirkungsgrad.
Weitere positive Nebenwirkungen einer Lüftung mit Wärmetauscher sind einerseits die ständige Frischluftzufuhr, andererseits der Wegfall der manuellen Fensterlüftung, bei welcher normalerweise erhebliche Energieverluste zu verzeichnen sind.
Allerdings müssen Sie ein paar wesentliche Punkte beachten, um den genannten Wirkungsgrad erreichen zu können:
- Planung: Wichtig ist die optimale Berechnung der Anlage! Größe und Nennleistung müssen auf die Wohnfläche abgestimmt sein.
- Gebäudehülle: Eine Lüftungsanlage mit Wärmetauscher kann nur dann effizient arbeiten, wenn die Gebäudehülle nahezu luftdicht verschlossen ist! Schlecht gedämmte Häuser verlieren zu viel Energie über die Außenwände.
- Nutzerverhalten: Während das System in Betrieb ist, sollten Sie das Öffnen von Fenstern vermeiden, ansonsten geht auch hier zu viel Energie verloren!
- Pflege: Damit die Lüftung optimal arbeiten kann, muss sie regelmäßig gereinigt und gewartet (in der Regel alle 12 Monate) werden!