Klimatechnik, Lüftung und Wärmeerzeugung – diese Bereiche waren in Deutschland bis vor nicht allzu langer Zeit separate Installationen. Eine ganzheitliche und kompakte Alternative bietet der sogenannte VFR – auch variabler Kältemittelmassenstrom genannt. Dieses System etabliert sich zunehmend und verdrängt die Dreiteilung. Wir erklären Ihnen, was es mit VRF auf sich hat, wie die Technik funktioniert und welchen Mehrwert sie mit sich bringt.
Alles auf einen Blick:
- VRF bedeutet Variable Refrigerant Flow (deutsch: variabler Kältemittelmassenstrom).
- VRF-Anlagen kombinieren Kühlung, Lüftung und Wärmeerzeugung.
- Das System eignet sich besonders für große, moderne Gebäude.
- Es ist kostengünstig, schont die Umwelt und ist meist platzsparender als herkömmliche Systeme.
- Die Installation sollte ausschließlich von einem zertifizierten und erfahrenen Fachbetrieb durchgeführt werden.
Warum gibt es VRF?
Mit zunehmendem Klimabewusstsein der Gesellschaft haben sich auch die Richtlinien zur Dämmung von Gebäuden verändert. Besonders wichtig sind die verschärften Richtlinien bei modernen Bauweisen wie bei Bauten mit großen Glasfronten und einer offenen und großflächigen Raumaufteilung.
Hier entsteht bei der herkömmlichen Dreiteilung von Heizung, Lüftung und Kühlung oftmals ein Problem: Bei getrennten Installationen findet meist kein Austausch von Energie statt. Muss ein Teil des Gebäudes gelüftet und andere Räume geheizt werden, wird Energie verschwendet. Folglich leidet sowohl der Geldbeutel als auch die Umwelt. Um dies zu vermeiden, verbindet die VFR-Technologie diese drei Funktionen optimal.
Was ist eine VRF-Anlage?
VFR steht für Variable Refrigerant Flow und bedeutet übersetzt variabler Kältemittelmassenstrom. VRF-Anlagen sorgen gleichzeitig für das Heizen, das Kühlen und das Entfeuchten eines Raums beziehungsweise eines Gebäudes. Eine VFR-Anlage besteht aus Innen- und Außengeräten. Die meisten Vorrichtungen im Inneren verfügen über einen direkten Anschluss nach außen. Dadurch kann die VRF-Anlage den Räumen Frischluft zuführen, ohne dass das Öffnen eines Fensters in einzelnen Räumen notwendig wird.
Wie funktioniert eine VRF-Anlage?
Eine VRF-Anlage besteht aus einem oder mehreren Außengeräten und meist mehreren Innengeräten. Diese sind über Rohre miteinander verbunden. Die Maschinen benötigen bei der Übertragung der Energie kein Wärmetransportmedium wie üblicherweise Wasser. Stattdessen fließt durch die Kupferrohre ein Kältemittel. Der Übergang von Wärme erfolgt demnach – beispielsweise beim Heizen – zwischen dem Kältemittel und der Luft.
Die Geräte im Inneren tauschen hierfür ständig Daten mit den Außengeräten aus – wie zum Beispiel die Innentemperatur. Auf dieser Grundlage wertet das Außengerät die Informationen aus und stellt die VFR-Anlage automatisch auf die optimale Einstellung um.
Alle Räume im Gebäude sind unabhängig voneinander regulierbar. Die Maschinen erbringen dabei immer nur die Kälte- oder Wärmeleistung, die der jeweilige Raum tatsächlich benötigt.
Die Innengeräte verfügen über einen Wärmetauscher, um die Luft abkühlen zu können, einen Ventilator, ein Luftventil und ein Expansionsventil. Das Gerät im Außenbereich ist eine Kältekompressionsmaschine mit einem Wärmetauscher. Je nach gesendeten Daten wandelt der Wärmetauscher das Kältemittel in Flüssigkeit oder Dampf um.
Neben der Basisausstattung, also den Innen- und Außengeräten, den Rohren mit dem Kältemittel und den Kompressoren verfügen die meisten Anlagen auch über eine Bedienoberfläche. Hier kann beispielsweise die Temperatur oder auch die Gebläsestufe individuell eingestellt werden.
Die VRF-Technik kann im Grunde auch als Wärmepumpe betrieben werden.
Wie lassen sich VRF-Systeme einsetzen?
Die Innengeräte sind vielfältig integrierbar. Sie können beispielsweise als Wand-, Truhen- oder Standgerät in den Raum eingebaut werden. Im Grunde ist ein VFR-System immer dann sinnvoll, wenn gleichzeitig oder je nach Jahreszeit geheizt beziehungsweise abgekühlt und gelüftet werden soll. VRF-Anlagen können Gebäude bei Außentemperaturen von bis zu -25 Grad Celsius heizen.
Holen Sie sich bei einem unserer Fachbetriebe auf Klimatechniker.net die nötigen Informationen und erkundigen Sie sich, ob sich die Technologie für Ihren Einsatzbereich eignet.
Wer kann eine VFR-Technik installieren?
Für die Installation einer VRF-Anlage muss der Fachmann über ein fundiertes Wissen der Anlagen der Kälte- und Klimatechnik verfügen. Zudem muss das notwendige Zertifikat für den Umgang mit Kältemitteln in der Kategorie eins vorhanden sind.
Die Planung ist entscheidet dafür, ob eine Anlage nachhaltig und wirtschaftlich arbeitet. Dabei müssen Kühl- und Heizlasten ermittelt und basierend darauf die Wahl der Innengeräte getroffen werden.
Eine VRF-Anlage sollte demnach ausschließlich von einem Fachbetrieb mit der erforderlichen Zertifizierung und der notwendigen Erfahrung installiert werden.
Welchen Mehrwert bietet diese Technologie?
Der Einsatz einer VRF-Anlage sorgt durch die optimierte Zusammenarbeit von Heizung, Lüftung und Kühlung für eine hohe Energieeffizienz. Das ist sowohl finanziell als auch im Hinblick auf die Umwelt ein Vorteil. Die Leistung wird dem Bedarf des Gebäudes beziehungsweise seiner Räume exakt angepasst und somit Geld gespart.
VRF-Anlagen sind zudem äußerst platzsparend, da sie wenig Aufstellfläche in Anspruch nehmen. Auch das Verlegen der Kupferrohre benötigt aufgrund des geringen Durchmessers wenig Raum.
Besonders für große und moderne Gebäude eignet sich der Einsatz der VRF-Systeme. Verfügen Räume über großflächige Fenster oder ganze Glasfronten, gestaltet sich das Heizen oder Kühlen meist schwierig. Die VRF-Technologie schafft hier Abhilfe.