Ist die Luftfeuchtigkeit in Ihren vier Wänden zu hoch, kann es schnell zur Schimmelbildung kommen. Um dies zu verhindern, sollten Sie auf eine fachgerechte Raumluftentfeuchtung achten! Erfahren Sie auf Klimatechniker.net, wie Sie dauerhaft für eine niedrige Luftfeuchtigkeit sorgen können.
Wer mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit in den eigenen Räumlichkeiten zu kämpfen hat, merkt dies gegebenenfalls nicht nur an feuchten Wänden, sondern auch an der eigenen Gesundheit. Denn: zu feuchte Luft schlägt sich merklich auf Ihr Wohlbefinden nieder und kann sogar Beschwerden der Atemwege hervorrufen. Um die Raumluft dauerhaft zu entfeuchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die im Folgenden erläutert werden. Bevor jedoch Maßnahmen zur Raumluftentfeuchtung ergriffen werden, sollte immer nach der Ursache für die erhöhte Luftfeuchtigkeit gesucht werden, damit auch langfristig die Schimmelgefahr und eine dementsprechende Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen werden kann. Denn sobald sich im Mauerwerk bereits ein Pilz eingenistet hat, ist es schwierig diesen zu entfernen, da er noch mehr Wasser anzieht und das Problem auf diese Weise kontinuierlich verstärkt. Die Gründe einer erhöhten Luftfeuchtigkeit können dabei vielfältig sein, meist sind schlecht ausgeführte Wärmedämmungen ausschlaggebend. Um die Ursache jedoch genau zu definieren, sollten Sie einen Profi beauftragen. Dieser kann Ihnen auch die geeigneten Maßnahmen für eine fachgerechte Raumluftentfeuchtung vorschlagen.
Raumluftentfeuchtung durch richtiges Lüften
Um den Raum erfolgreich entfeuchten zu lassen und ein gesundes Wohnklima zu gewährleisten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Verbraucherzentralen empfehlen für eine natürliche Raumluftentfeuchtung, die Wohnräume mindestens zwei- bis dreimal am Tag zu lüften.
- Stoßlüften
Stoßlüften bedeutet, dass die Fenster komplett geöffnet werden, sodass die angesammelte Feuchtigkeit schnell nach draußen abziehen kann. Nach dem Baden, Duschen und Kochen sowie nach dem Wischen des Fußbodens und dem Aufhängen der Wäsche sollte der Wohnraum stoßgelüftet werden.
- Dauerlüften mit geöffneten Türen
Dauerhaftes Lüften durch komplett gekippte Fenster sollte nur bei geöffneten Türen erfolgen, da nur so eine Zirkulation der Luft im gesamten Wohnbereich gewährleistet wird. Sobald die Zimmertüren geschlossen sind, wird eine Luftzirkulation unterbunden, und dem betroffenen Raum wird lediglich die Wärme entzogen.
Die oben angegebenen Maßnahmen sind allerdings nicht in jeder Jahreszeit zu empfehlen! Bei der Wohnraumlüftung in den warmen Sommermonaten sind besondere Maßnahmen zu ergreifen: Durch den Temperaturunterschied von Mauerwerk und Außentemperatur strömt bei einer Lüftung die warme und feuchte Luft in das Haus und kondensiert so an den kühleren Bauteilen. Das Prinzip der Kondensation ist das Gleiche, wie beispielsweise bei Wasserflaschen, die aus einer Kühltruhe geholt werden. Am äußeren Rand der Wasserflaschen bildet sich Wasser; genau dies geschieht auch beim Mauerwerk. Kellerräume beispielsweise sollten wegen der Kondensation in den warmen Monaten am besten gar nicht gelüftet werden. Ist eine Lüftung dennoch erforderlich, sollte diese nur in den frühen Morgenstunden erfolgen. Weitere Informationen zur fachgerechten Wohnraumlüftung finden Sie hier.
Die Raumluftentfeuchtung mit speziellen Methoden
Sofern diese einfachen Methoden der Raumluftentfeuchtung keine Abhilfe geschafft haben, hilft nur noch der Einsatz spezieller Gerätschaften oder Spezialmittel. Dabei werden grundsätzlich zwei verschiedene Varianten unterschieden:
- die chemische Raumluftentfeuchtung
Diese Art der Raumluftentfeuchtung wird in den meisten Haushalten eingesetzt. Dabei besteht der Raumluftentfeuchter aus einem Granulat, welches das Wasser aus der Umgebungsluft zieht. Das betreffende Granulat kann, nachdem es das Maximum an Wasser aufgesaugt hat, problemlos ersetzt werden. Grundsätzlich sind chemische Raumluftentfeuchter für einen Preis von 8 bis 50 Euro erhältlich. Die Nachfüllpakete kosten im Fachhandel zwischen 4 und 20 Euro.
- die elektrische Raumluftentfeuchtung
Elektrische Raumluftentfeuchter sind im Gegensatz zur chemischen Variante weit effizienter, da sie bis zu 30 Liter Wasser pro Tag aus der Luft aufnehmen können. Durch diese enorme Leistung können Sie auch bei einer schlecht ausgeführten Wärmedämmung eingesetzt werden, um aufkommenden Schimmel zu vermeiden. Zwar müssen diese permanent am Stromnetz angeschlossen sein, jedoch verursachen sie im Durchschnitt weniger laufende Kosten als chemische Raumluftentfeuchter, da das Granulat weniger Wasser aufnimmt und es dementsprechend häufiger ausgetauscht werden muss. Diese Art von Raumluftentfeuchtern kostet zwischen 20 und 3.000 Euro.
Die Raumluftentfeuchtung nach dem Hausbau
Beim Hausbau wird eine gewisse Menge an Feuchtigkeit benötigt, damit Mörtel, Estrich und andere Materialien oder Stoffe fachgerecht angebracht beziehungsweise aufgebracht werden können. Zum Leidwesen so mancher Bauherren muss die Feuchtigkeit im Zuge einer langen Trocknungszeit wieder aus dem Mauerwerk des Hauses entfernt werden. Hierbei kommen keine handelsüblichen Raumluftentfeuchter zum Einsatz, sondern spezielle Geräte, die zur Bautrocknung verwendet werden. Dabei gibt es zwei Varianten, die das Mauerwerk trocken legen sollen: Kondensationstrockner oder Heizstrahler. Beide Methoden führen eine Raumluftentfeuchtung durch und ziehen so auch das Wasser aus dem Mauerwerk.
Auch bei einer Wasserschadensanierung macht der Einsatz von herkömmlichen Raumluftentfeuchtern wenig Sinn. Hier kommen ebenfalls die Geräte des Profis zum Einsatz. Falls Sie dagegen Ihren Keller dauerhaft entfeuchten möchten, können Sie ein System zur Raumluftentfeuchtung einbauen. Diese Systeme können an der Kellertür oder Wand montiert werden. Sie prüfen regelmäßig die Luftfeuchtigkeit und führen entsprechende Maßnahmen zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit durch. Je nach Bedarf kann parallel auch die Umgebungsluft gezielt klimatisiert werden, sodass der Keller beispielsweise auch als Weinkeller genutzt werden kann.