Die Kältetechnik wird häufig unterschätzt, erfüllt aber zahlreiche Aufgaben, die auch Ihren Alltag betreffen – kaum eine andere Technik wird so universell eingesetzt. Erfahren Sie bei Klimatechniker.net, wofür die Kältetechnik benötigt wird und welche Funktionsweisen dahinter stecken!
Die Kältetechnik ist eine der wichtigsten Tätigkeiten für unseren Alltag. Sie beschäftigt sich mit der Erzeugung von Kälte und der Konstruktion verschiedener Geräte, die diese Kälte möglichst effizient erzeugen sollen. Ob die Lebensmittel in Ihrem Kühlschrank oder die Utensilien des Arztes – in unzähligen Bereichen wird die Kühlung durch die richtige Kältetechnik benötigt!
Was ist Kältetechnik?
Der Begriff der Kältetechnik umfasst grundsätzlich alle Maßnahmen, die zur technischen Erzeugung von Kälte führen, wobei „Kälte“ als eine Temperatur unter der Umgebungstemperatur definiert ist. Dies wird mit Hilfe von verschiedenen Geräten erreicht, die von einem versierten Klimatechniker installiert und eingestellt werden. Die Kältetechnik findet Anwendung in zahlreichen Einsatzfeldern, denn sowohl private Haushalte als auch öffentliche Einrichtungen und Unternehmen benötigen diese Technik für die alltäglichen Abläufe.
Die Kältetechnik wird in den meisten Geräten in Form eines Kältekreislaufs umgesetzt: Hier wird das Kühlmittel im Gerät verdichtet und erwärmt, diese Wärme wird wiederum abgegeben, sodass das Kühlmittel in den Verdampfer und dort anschließend Wärme entziehen kann. Das Kühlmittel gelangt am Ende gasförmig zum Kompressor. Diese Methode wird mittlerweile am häufigsten angewandt – beispielsweise bei modernen Kühlschränken.
Die Umsetzung von Kältetechnik
Die Umsetzung der Kältetechnik erfolgt immer von einem Fachmann, da hier mit elektrischen Geräten gearbeitet wird. Auch die Handhabung der Kältemittel sollte nicht unterschätzt werden – vermeiden Sie es daher, Reparaturen und andere Maßnahmen am Kühlschrank und anderen Geräten selbst vorzunehmen!
Kältemittel
Kältemittel müssen wichtige Eigenschaften besitzen, die sie für den Einsatz in Kühlanlagen geeignet machen: Sie müssen beispielsweise schon bei geringen Temperaturen verdampfen und dürfen nicht giftig sein. Chemische Stabilität und schwere oder nicht vorhandene Entflammbarkeit sind zudem nötig. Mit dieser Flüssigkeit kann so die sogenannte Verdampfungswärme genutzt werden, die entsteht, wenn das flüssige Kältemittel verdampft. Früher waren Fluorchlorkohlenwasserstoffe, kurz FCKW, die am häufigsten eingesetzten Kältemittel. Da diese jedoch umweltschädlich sind – durch deren Freigabe wird die Ozonschicht geschädigt – wird heute vermehrt zum Einsatz von Fluorkohlenwasserstoffe oder teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoffen gegriffen. Allerdings schaden diese Mittel der Umwelt, denn sie tragen zum Abbau der Ozonschicht sowie zum Treibhauseffekt bei.
Parallel zu diesen als synthetisch klassifizierten Kältemittel gibt es in der Kältetechnik Alternativen natürlichen Ursprungs: Auch Ammoniak wird sehr häufig eingesetzt, da es nicht klimaschädlich ist und nur sehr schwer entflammbar ist. Jedoch besitzt Ammoniak den großen Nachteil, dass es giftig ist. Wasser wird als Kältemittel sehr selten eingesetzt, da es nur bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt verwendet werden kann. Wenn Kohlenstoff nicht halogeniert wird, wird es als R-744 ebenfalls als Kältemittel eingesetzt. In der natürlichen Kältetechnik bringt dieser Stoff sehr gute Leistungen, allerdings kann es schon in geringer Konzentration der Gesundheit schaden, da es die Atmung blockieren kann. Giftig ist dieser Stoff jedoch nicht.
Funktionsweise
Grundsätzlich bestehen die meisten Geräte im Kälteanlagenbau aus einem Verdichter, einem Verflüssiger und einem Verdampfer. Diese Komponenten werden für den reibungslosen Ablauf des Kältekreislaufs unbedingt benötigt.
Bei der Verdampfung aus dem flüssigen Zustand nimmt das eingesetzte Kältemittel Wärme auf. Durch den Wechsel des Aggregatzustands entsteht Kälte. Der Dampf aus dem Verdampfer wird anschließend vom Verdichter angesaugt, sodass niedrigerer Druck und damit eine niedrigere Temperatur entstehen kann. Im Verdichter wird das Kältemittel schließlich – meistens mit der Hilfe eines Kolbens – komprimiert, von wo aus es in erhitztem Zustand und mit höherem Druck im Verflüssiger wieder flüssig gemacht wird. Die Flüssigkeit wird in einem Behälter gesammelt und der Kreislauf der Kältetechnik beginnt von vorne.
Alternativ zu den herkömmlichen Kühlanlagen werden mittlerweile auch Wärmepumpen zur Kühlung eingesetzt. Dies kann, je nach Wärmepumpe, in passiver oder aktiver Form erfolgen. Bei dieser alternativen Form der Kältetechnik wird entweder der Erdboden oder die Außenluft als Quelle.
Einsatzzwecke und Tätigkeiten des Klimatechnikers
Kühlanlagen werden in zahlreichen Bereichen der Industrie und des alltäglichen Lebens benötigt und eingesetzt: Sowohl Ihr Kühlschrank und der Ventilator zu Hause als auch die Tiefkühltruhen im Supermarkt sind Teil der Kältetechnik. Neben den Privathaushalten ist die Lebensmittelindustrie eine wichtige Branche, in der der Kältetechniker arbeitet. Auch der medizinische Bereich wird mit den passenden Kühlanlagen versorgt.
Neben den typischen Gefriertruhen und Kühlschränken können Ihre Räumlichkeiten auch mit Ventilatoren gekühlt werden, während die Arbeitsplätze in großen Hallen über komplizierte und weitläufige Systeme auf angenehme Temperaturen gekühlt werden.
Der Klimatechniker übernimmt sowohl für private als auch für öffentliche Auftraggeber und Unternehmen die Montage der Kühlanlage. Er kann Ihnen ebenfalls zu einer passenden Kühlung raten – durch die zahlreichen Auswahlmöglichkeiten fällt es Laien oft schwer, das richtige Modell für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Die Arbeit in der Kältetechnik umfasst daneben natürlich die Montage der einzelnen Geräte, aber der Klimatechniker steht auch zur Verfügung, wenn ein Produkt repariert werden muss.