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Kälteanlagen

Sichere Produktion durch automatische Überwachung des Gebäudeklimas

Klimatechniker.net Team
Verfasst von Klimatechniker.net Team
Zuletzt aktualisiert: 05. November 2019
Lesedauer: 6 Minuten

Neben allgemeinen Aufgaben ist das Facility Management vielerorts auch für ein optimales Raumklima zuständig. In großen Gebäuden oder bei temperaturempfindlichen Produkten und Geräten empfiehlt sich vor allem die automatische Überwachung des Gebäudeklimas.

In bestimmten Räumlichkeiten ist es notwendig, dass die Temperaturen sowie die Feuchtigkeit im Raum überwacht und dokumentiert werden. Damit Sie Arbeit und Zeit sparen und die Umgebungsdaten stets genau und aktuell sind, empfiehlt sich hier die automatische Überwachung des Gebäudeklimas. Mit Hilfe einer entsprechenden Analyse-Software können die eingespeisten Daten zudem gleichzeitig ausgewertet werden und sind – auf einer Cloud gespeichert – stets abrufbereit. Besonders für Unternehmen, bei denen die Werte stets zur Hand sein müssen oder bereits geringe Temperaurschwankungen kritisch sind, ist die automatische Überwachung des Gebäudeklimas sinnvoll und wichtig.

Die korrekte Installation des automatischen Überwachungssystems für das Gebäudeklima

Für die automatische Überwachung des Gebäudeklimas muss neben dem entsprechenden Datenaufzeichnungssystem auch ein entsprechendes (WLAN-)Netzwerk zur Verfügung stehen. Nur so kann eine Kommunikation zwischen den Geräten stattfinden – diese können sich sodann entsprechend aufeinander einspielen oder anpassen um die vorgegebenen Werte nicht zu über- oder unterschreiten. Zusätzlich werden die erhobenen Werte – wenn vorhanden – an eine zentrale Stelle oder eine Cloud gesendet. Hier werden alle wichtigen Daten gesammelt und können von unterschiedlichen Stellen aus eingesehen werden. Von Vorteil ist dies, wenn entweder mehrere Mitarbeiter auf die Daten zugreifen müssen oder um die gesammelten Werte von einer Software auswerten zu lassen.

Viele Hersteller bieten bereits Komplettlösungen an. Dabei werden die Messgeräte an den prägnanten Stellen oder je nach Herstellerangaben im Raum verteilt oder an den entsprechenden Maschinen installiert. Anschließend müssen die Fühler konfiguriert werden. Nachdem das Empfangsgerät mit dem Netzwerk (Intranet oder Internet) der Firma verbunden wurde, wird die entsprechende Sendefrequenz zwischen den Messgeräten mit Sendern und dem Empfangsgerät eingestellt. Dies geschieht häufig mit Hilfe einer Software. Hier können Sie auch bestimmen, in welchen Intervallen die Messung erfolgen muss.

Bei besonders empfindlichen Produkten wie beispielsweise Lebensmitteln empfiehlt sich ein sehr kurzer Intervall inklusive Alarmfunktion, falls die Werte unter- oder überschritten werden. In diesem Fall wird automatisch eine SMS oder E-Mail an das Facility Management oder den für die Überwachung des Gebäudeklimas zuständigen Mitarbeiter gesendet.

UNSER TIPP:
Achten Sie bei der Installation der Sender und des Empfängergeräts darauf, dass die Entfernung der Geräte nicht zu groß ist. Besonders Mauern und große, massive Maschinen können die Sendefrequenzen stören und dafür sorgen, dass die Daten nicht korrekt überwacht und übermittelt werden. Teilweise gibt es Funkverstärker für die entsprechenden Sender. So können Sie auch große Gebäude mit mehreren Räumen oder Hallen mit vielen Maschinen überwachen.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die automatisch und digital gesammelten Daten für alle Mitarbeiter einsehbar sind, die sich mit dem Gebäudeklima auseinandersetzen und überwachen müssen.

Neben der Ersparnis von Zeit und Kosten bietet die automatische Überwachung des Gebäudeklimas auch die lückenlose Aufzeichnung der Temperatur und der Raumfeuchtigkeit. Auch die Fehlerquote sowie die fehlende Werte auf Grund von Krankheitsausfällen oder Urlaubstagen wird verringert. Darüber hinaus können Sie bei der automatischen Überwachung auch erkennen, ob beispielsweise die Kühllast korrekt berechnet wurde oder die Kühlung neu geplant werden muss.

Das richtige System

Neben der Lebensmittelindustrie ist auch in der Pharmaindustrie die Dokumentation der Temperatur Pflicht. Damit die Daten später auch Bestand haben und entsprechend bei Kontrollen und als Nachweis verwendet werden können, achten Sie beim Kauf darauf, dass das Überwachungssystem die allgemeinen Normen wie DIN EN 12830 (Temperaturregistriergeräte), FDA (Fernmeldedienstanbieter), LHMHV (Lebensmittelhygiene-Verordnung) oder HAACP (Hazard Analysis and Critical Control Points / Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte ) einhält.

Neben unterschiedlicher Software, die die Daten auswertet, ist auch eine entsprechende Vielzahl an Variationen von Empfangsgeräten vorhanden. Diese können neben den schlichten Werten auch entsprechende Diagramme mit der Entwicklung des Gebäude- oder Raumklimas anzeigen. Zusätzlich sind die Sensoren und Fühler teilweise nur für bestimmte Extremwerte ausgelegt. Einige halten hohe Minusgrade, andere wiederum große Hitze stand.

Sie sollten bei Ihrer Wahl folglich darauf achten, ob der Temperatursensor den Messbereich abdeckt, wie genau die Messungen sind und wie groß der integrierte Datenlogger ist. Bei einem Netzwerkausfall sollte er mindestens 3 Tage alle neuen Informationen intern speichern können, damit die gesammelten Werte nicht verloren gehen. Besonders in hygienisch kritischen Bereichen sollte auch das Gehäuse der Mess- und Empfangsgeräte entsprechend ausgestattet sein. Achten Sie daher auf ein steriles und kompaktes Gerät, das relativ robust sowie wartungsarm ist.

Auch bei der Wahl des Empfangsmoduls sollten Sie bestimmte Faktoren beachten: Ist ein Online-Zugriff und somit die Speicherung der Daten in einer Cloud möglich? Gibt es ein sicheres Langzeitarchiv? Ist der Zugriff auf die Daten nur mit der Software oder auch über den Browser möglich? Wenn Sie die gesammelten Daten auswerten oder weiterverwerten wollen, sollten Sie zusätzlich auch auf die Ausgabeform der Informationen achten. Werden die Messwerte in einer Excel-Datei gesammelt, so ist das Weiterleiten und Aufarbeiten problemlos möglich. Wird zusätzliche Software benötigt, sollten Sie sich nach einer alternativen Auswertungssoftware umschauen. Auch auf Sonderfunktionen, die je nach Ihren Wünschen angepasst werden können und Ihnen zusätzliche Sicherheit bei der automatischen Überwachung des Gebäudeklimas bieten, sind bei Ihrer Auswahl zu beachten.

Ideal ist es, wenn Sie sich von einem Fachmann beraten lassen. Dieser kann Ihnen die ideale Komplettlösung für Ihr Gebäude zusammenstellen. So können Sie sich sicher sein, dass die Geräte untereinander kompatibel sind und die Software die gesammelten Werte auch analysieren und auswerten kann.

Fazit

In der Lebensmittel- oder in der Pharmaindustrie ist es wichtig, dass die Raumtemperatur und die -feuchtigkeit stets gleich bleiben. Geringe Schwankungen können einen massiven Produktionsausfall verursachen, der teuer werden kann. Empfehlenswert ist bei derart empfindlichen Produkten die automatische Überwachung des Gebäudeklimas. Sind die Sensoren und Fühler korrekt ausgelegt und der Empfänger angeschlossen, so erfolgt die Überwachung automatisch. Bei geringen Abweichungen wird entsprechend ein Alarm ausgelöst, sodass entschärfende Maßnahmen umgehend durchgeführt werden können. Weiterhin ermöglicht die automatische Überwachung des Gebäudeklimas die Speicherung der gesammelten Werte in einer Cloud oder die Auswertung und Analyse mittels einer Software. Das Facility Management oder der zuständige Mitarbeiter haben somit stets alle wichtigen Informationen zur Hand.
Am besten fragen Sie einen Fachbetrieb, der Sie bezüglich des idealen Geräts beraten kann. Teilweise gibt es Hersteller, die Kühlanlage ebenfalls mit derartigen, funktionalen Sensoren ausstatten und das Klima in dem jeweiligen Raum automatisch überwachen.

 

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