Kälte mithilfe von Wärme erzeugen? Ja, das ist möglich! In den vergangenen Jahren herrschte teilweise eine unzumutbare Hitze während der Sommermonate. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels steigen die Temperaturen auch in Zukunft weiter an. Immer mehr Hausbesitzer suchen daher nach einer effizienten und vor allem umweltschonenden Klimaanlage, die zuverlässig funktioniert. Hier kommt die solare Kühlung ins Spiel. Mit ihrer Hilfe können Sie an heißen Sommertagen angenehme Temperaturen in Ihren Wohnräumen genießen – und das alles dank der Kraft der Sonne.
Alles auf einen Blick:
- Solare Kühlung nutzt Sonnenenergie zur Gebäudeklimatisierung.
- Es gibt zwei Möglichkeiten zur Energiegewinnung: Solarthermie und Photovoltaik.
- Zudem wird zwischen einer offenen und geschlossenen solaren Klimaanlage unterschieden.
- Die Nutzung von solarer Kühlung bietet Vorteile, wie geringere Energiekosten, umweltfreundliche Kältemittel und die Möglichkeit zur Kombination mit einer Solarheizung.
- Die Kosten für eine solare Klimatisierung liegen bei über 30.000 Euro.
- Eine finanziell geförderte Alternative ist eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion.
Was ist eine solare Kühlung?
Solare Kühlung wird für die Klimatisierung der Raumluft von einer Solaranlage betrieben. Zur Energiegewinnung kann Solarthermie oder Photovoltaik eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte thermische Kühlung. Während herkömmliche Klimaanlagen ans Stromnetz angeschlossen werden, dient hier die Sonnenenergie als Energiequelle. Mit Solarthermie wird die Wärmeenergie genutzt, um das natürliche Kältemittel im Kältekreislauf der Anlage zu erwärmen. Bei Photovoltaik wird durch die Solarenergie Strom produziert, womit dann die Kühlanlage angetrieben wird. Da zur Kälteerzeugung eine natürliche Energiequelle genutzt wird, sinken die Energiekosten. Gleichzeitig wird die Umwelt entlastet. Diese Form der Klimaanlage bietet eine Reihe von vorteilhaften Eigenschaften, jedoch stehen derzeit nicht allzu viele System zur Verfügung.
Ist solare Kühlung nachhaltig?
Spielen Sie mit dem Gedanken, eine Klimaanlage nachzurüsten, eignet sich womöglich eine solare Kühlanlage. Eine thermische Kühlung gilt als besonders nachhaltig, da der Kälteprozess durch die Energie der Sonnenwärme betrieben wird. Auch das eingesetzte Kühlmittel ist umweltschonend, da es sich hierbei in der Regel entweder um Wasser oder Ammoniak handelt. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, die solare Kühlung mit einer Heizung zu verbinden. Dabei verhindert die Rückkühlung eine Überhitzung der Anlage.
Arten und Funktion einer solaren Klimaanlage
Im Allgemeinen wird zwischen offenen und geschlossenen Klimaanlagen unterschieden. Bevor Sie Ihr Haus mit einem solaren Kühlsystem ausstatten, sollten Sie sich einen guten Überblick über die unterschiedlichen Anlagearten verschaffen. Lassen Sie sich dabei am besten von einem Experten beraten.
Welche Arten einer solaren Klimaanlage gibt es?
- Offene Kälteanlagen: Offene Kälteanlagen arbeiten mit der Umgebungsluft. Die Anlage zieht die Luft an und kühlt sie mithilfe eines Kältemittelkreislaufs ab. Im Vergleich zu einem geschlossenem System, kühlt diese Variante nur bedingt und gilt als weniger effizient.
- Geschlossene Kälteanlagen: Bei einer geschlossenen Kälteanlage wird eine komplexe Technik verwendet, um für eine effiziente und angenehme Kühlung zu sorgen. Je nach Sorptionsmittel, arbeitet die Anlage entweder mit einer Kältemaschine, die absorbiert oder adsorbiert.
Wie funktioniert eine solare Kühlung?

Offene Kälteanlagen
Beim geschlossenen Verfahren wird die Außenluft getrocknet und in den erforderlichen Zustand für die Zuluft umgewandelt. Gleichzeitig findet die Abkühlung der verbrauchten Raumluft mithilfe eines Verdunstungskühlers statt. Anschließend wird die Luft in den Wärmeübertrager geleitet und trifft dort auf die thermische Energie der getrockneten Außenluft und nimmt die Wärme auf. Durch die Solarenergie wird nun die Abluft erwärmt, sodass sie in der Lage ist, das Wasser aufzunehmen, welches von der Zuluft abgegeben wurde.
Geschlossene Kälteanlage
Der Kreislauf einer geschlossenen Kälteanlage ähnelt dem einer Wärmepumpe. Hier findet aber eine thermische und keine mechanische Verdichtung statt. Im Vergleich zur offenen Variante, ist die Kälteerzeugung mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden, was jedoch zu einer spürbar besseren Klimatisierung führt. Für das Kühlen der Luft arbeitet diese Anlageart mit einer speziellen Kältemaschine, die entweder auf Absorption- oder Adsorption basiert.
Ein Kältemittel nimmt die Wärme im Raum auf und lässt sie verdampfen. Danach wird der Dampf von einem Sorptionsmittel aufgenommen, das entweder fest oder flüssig sein kann. Die Zufuhr der Solarwärme sorgt für einen ansteigenden Druck und gleichzeitig eine höhere Temperatur. Durch das Kältemittel wird die Energie dann in den Raum abgegeben. Gleichzeitig sinkt die Temperatur und die Verflüssigung erfolgt.
Wie effizient ist eine solare Kühlanlage?
Die Effizienz einer solchen Kühlung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu zählen die unterschiedlichen Funktionsweisen der offenen und geschlossenen Kühlung. Aufgrund der Technik ist das Kühlen mit einer geschlossenen Kühlanlage um einiges effizienter. Daher ist Letztere von den beiden auch die teurere Variante. Gibt es Ihr Budget her, sollten Sie für eine zuverlässige und effektive Kühlung in ein geschlossenes System investieren. Für eine minimale Kühlung kann aber auch ein offenes System ausreichen.
Ein großer Pluspunkt ist wohl, dass diese Anlagen durch Solarenergie betrieben werden. Sie produzieren Kälte für Ihren Wohnraum mit erneuerbarer Energie, was der Umwelt und gleichzeitig auch Ihrem Geldbeutel guttut. Sie sollten im Vorfeld genau darüber nachdenken, wie hoch Ihr Kühlbedarf ist.
Welche Hersteller für solare Kühlanlagen gibt es?
Derzeit steckt die solare Kühlung noch in den Kinderschuhen, weshalb der Markt zumindest in Deutschland noch relativ klein ist und es nicht allzu viele Hersteller gibt, die entsprechende Produkte anbieten. Einer der bekanntesten Hersteller ist PINK. Aber auch einige chinesische Hersteller wie Deye Inverter oder Supergreen Tech bieten thermische Kühlsysteme an.
Lassen Sie sich am besten von einem Profi beraten, um das geeignete Kühlsystem für Ihre Ansprüche zu finden.
Solare Kühlung: Vorteile und Nachteile
Die Energie für die thermische Klimatisierung wird über die Solaranlage gewonnen, daher müssen entsprechende Kollektoren vorhanden sein. Und das kann sehr teuer werden. Allgemein gilt diese Kühlvariante nicht als günstig, kann sich aber auf lange Sicht aufgrund der positiven Eigenschaften auszahlen.
Was sind die Vorteile einer solaren Kühlung?
Eine solare Klimaanlage ist eine ökologische sowie ökonomische Methode, um Ihre Wohnräume zu kühlen. Die Solarkühlung wird mit Sonnenenergie, die entweder über Photovoltaik oder Solarthermie gesammelt wird, betrieben. Somit zeichnet sich eine solarthermische Kühlung durch einen geringen Stromverbrauch sowie einen niedrigen CO2-Ausstoß aus, was der Umwelt und auch Ihrem Geldbeutel zugutekommt. Durch die Solaranlage werden die Energiekosten deutlich gesenkt, sodass keine externen Stromkosten entstehen. Das eingesetzte Kältemittel, ist umweltverträglich und besteht in der Regel aus Wasser oder Ammoniak.
Was sind die Nachteile der solaren Kühlung?
Dem gegenüber stehen zur Zeit vor allem zwei Nachteile: Zum einen ist die Solarkühlung noch eine relativ junge Kühltechnik, die sich noch etablieren muss, daher gibt es auf dem deutschen Markt bis jetzt nur wenig Hersteller. Aufgrund des überschaubaren Angebots und der aufwendigen sowie individuellen Planung durch den Profi, ist die Anschaffung zudem mit hohen Kosten verbunden.
Vor- und Nachteile in der Übersicht:
Vorteile | Nachteile |
|
|
Solare Klimaanlage: Kosten, Förderung und Alternativen
Im Vergleich zu anderen Anlagen ist die solare Kühlung um einiges teurer in der Anschaffung. Das liegt daran, dass die Technik dahinter noch relativ jung ist. Trotzdem glänzt es mit einer guten Kühlleistung. Förderung für Klimatisierung gibt es für Privatpersonen bis jetzt nur, wenn es sich um eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion handelt.
Wie viel kostet eine solare Kühlung?
Möchten Sie die Vorteile der solaren Kühlung und deren praktische Funktion nutzen, müssen Sie mit einem hohen Preis rechnen. Für eine solare Klimatisierung müssen Sie mit Kosten von mehr als 30.000 Euro rechnen. Zum Vergleich: Die Anschaffungskosten für einer Multi-Splitanlage, die mehrere Räume kühlen kann, liegen zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Zudem müssen Sie noch mit Planungs- sowie Handwerkskosten rechnen. Besitzen Sie bereits eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage, muss womöglich nur das passende Kühlsystem nachgerüstet werden, wodurch sich die Kosten senken lassen.
Gibt es eine staatliche Förderung für solare Klimageräte?
Für herkömmliche Split-Klimaanlagen gibt es für Privatpersonen von dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) keine Fördermittel.
Die einzige Möglichkeit bis jetzt eine Förderung für Klimatisierung zu erhalten ist, wenn Ihre Anlagen gleichzeitig auch zum Heizen genutzt werden können. Das bedeutet, eine staatliche Förderung gibt es für Wärmepumpe mit Kühlfunktion. Jedoch könnten Sie für die Neuinstallation einer Solaranlage einen Zuschuss erhalten. Die Rahmenbedingungen der Förderprogramme werden häufig überarbeitet, daher sollte Sie sich am besten mit Ihren Plänen an die jeweiligen Anlaufstellen der KfW und der BAFA wenden, um aktuelle Informationen zu erhalten. Es lohnt sich auch bei der Stadt, Gemeinde oder Kommune nach aktuellen Förderungen für Ihr Vorhaben zu fragen.
Gibt es eine Alternativ zur solaren Klimaanlage?
Nicht nur mit einem solaren Klimasystem können Sie Ihre Wohnräume warmhalten und bei Bedarf kühlen. Eine weitere Möglichkeiten mit solare Energie für diesen Zweck zu nutzen, ist eine Wärmepumpe. Hierfür können Sie eine Photovoltaik-Anlage mit einer geeigneten Wärmepumpe kombinieren. Wichtig für die Kühlfunktion ist, dass der Prozess der Wärmepumpe auch umkehrbar ist. In der Regel kommt hier eine Luftwärmepumpe mit Klimafunktion am ehesten in Frage.
Für diese Variante können Sie für die Modernisierung im Wohn- und Nichtwohngebäude von der BAFA eine Förderung von bis zu 35 Prozent erhalten. Die maximale Fördersumme liegt bei 60.000 Euro pro Wohneinheit. Die KfW bietet für Wärmepumpen mit Kühlung einen Kredit mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 50 Prozent, wenn Sie Ihre alte Heizung mit einer Wärmepumpe tauschen.
Fazit
Die solare Kühlung ist besonders effizient und nachhaltig, denn hier wird ausschließlich die Sonnenenergie benötigt. Die Anlage kann über Photovoltaik sowie Solarthermie betrieben werden. Praktischerweise können Heizung und Kühlung in einer Anlage kombiniert werden, sodass der Wirkungsgrad entsprechend steigt. Entscheiden Sie sich für eine solare Klimaanlage, stehen Ihnen sowohl offene als auch geschlossene Anlagen zur Auswahl. Besitzen Sie bereits Solaranlagen, können die Anschaffungskosten um einiges niedriger ausfallen. Informieren Sie sich bei einem Profi über einen nachträglichen Einbau sowie über die passende Anlage für Ihren Haushalt. Da die Technik hinter diese Kühlung im Vergleich zu anderen etablierten Formen noch relativ neu ist, ist sie derzeit noch kostenintensiv, kann sich jedoch auf lange Sicht lohnen.