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Klimaanlagen

Split Klimaanlage: Aufbau, Funktion, Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 22. Mai 2023
Lesedauer: 11 Minuten
© DimaBerlin / stock.adobe.com

Wenn Sie sich für die Installation einer Split-Klimaanlagen entscheiden, können Sie damit die Klimatisierung von einzelnen Räumen beziehungsweise kleinen bis mittelgroßen Gebäuden erreichen. Diese Klimageräte bestehen aus zwei Hauptkomponenten: einem Innengerät, das die kühle oder warme Luft in das Zimmer abgibt und einem Außengerät, das die Wärme abführt oder abgibt – beim Heizen. Ein Vorteil ist, dass Split-Klimageräte relativ einfach zu installieren sind und eine effiziente Raumkühlung bieten können. Sie erfordern jedoch eine professionelle Installation, da das Außengerät korrekt platziert und beim Einbau mit dem Innengerät verbunden werden muss. Ein entscheidender weiterer Vorteil: Single-Split-Klimaanlagen und Multi-Split-Klimaanlagen mit Kompressor können als Heizung eingesetzt werden – im Gegensatz zu mobilen Klimageräten, die nicht zum Heizen genutzt werden können. Der Heizbetrieb von Luft-Luft-Wärmepumpen ist vor allem in den Übergangszeiten Herbst und Frühling empfehlenswert. 

Alles auf einen Blick

  • Die Split-Klimageräte bestehen aus einem Außen- und mindestens einem Innengerät.
  • Sowohl innen als auch außen muss ausreichend Platz für die Anlage zur Verfügung stehen.
  • Es ist möglich, mehrere Innengeräte mit nur einem Außengerät zu betreiben.
  • Diese Klimageräte müssen regelmäßig gewartet werden.
  • Funktion: Die Geräte können die Raumluft nicht nur kühlen, sondern auch die Feuchtigkeit im Zimmer regulieren.

Was ist eine Split-Klimaanlage?

Natürlich können Sie Ihr Zimmer auch kühlen ohne Klimaanlage. Zum Beispiel mit einem Split-Klimagerät. Diese Klimageräte gehören zu den modernsten und effizientesten Formen von Klimaanlagen. Auch in Deutschland werden sie immer beliebter. Das Gerät sorgt dafür, dass in den Zimmern eine angenehm kühle Temperatur herrscht, was sich vor allem an heißen Sommertagen als praktisch erweist. Splitgeräte werden fest installiert und sind daher nicht so flexibel wie beispielsweise Monoblock-Klimageräte. Allerdings arbeiten sie deutlich effizienter und können zudem gleichzeitig mehrere Räume kühlen, bei relativ geringem Stromverbrauch.

Manche Klimaanlagen bieten auch die Funktionsweise der Zonenkühlung, bei der verschiedene Räume unterschiedlich temperiert werden können. Das kann dazu beitragen, Energie zu sparen, indem nur die Räume gezielt gekühlt oder beheizt werden, die tatsächlich genutzt werden.

Augen auf bei der Wahl des Kältemittels
Die aufgrund des Klimawandels stark wachsende Nachfrage nach Klimaanlagen weltweit hängt bisher zumindest noch eng mit fossilen Brennstoffen zusammen. Die Auswirkung aufs Klima wird durch die Wahl des Kältemittels verstärkt. Daher macht es Sinn, moderne Split-Klimaanlagen einbauen zu lassen, die zum Beispiel nicht mit R32 arbeiten, sondern ihre Kühlleistung mit dem natürlichen Kältemittel Propan erreichen.

Welche Varianten gibt es?

Manuelle Temperatureinstellung an der Klimaanlage mit Fernbedienung
© Lazy_Bear / stock.adobe.com

Deckeneinbaugerät

Das Innengerät wird in der Decke verbaut und funktioniert dadurch sozusagen unsichtbar.

Deckengerät

Das Innengerät wird bei der Montage an der Decke befestigt und ist hierdurch sichtbar.

Wandgerät

Die Installation des Innengeräts erfolgt im Wandbereich.

Truhengerät

Das Innengerät ist verkleidet und daher nicht auf den ersten Blick als Klimaanlage erkennbar.

Neben diesen Varianten gibt es auch das Multi-Split-Gerät, das als Komplettset funktioniert. Multi-Split-Klimageräte bestehen aus einer Außeneinheit und aus bis zu fünf Inneneinheiten. Die Montage von Multi-Split-Anlagen erfolgt also in mehreren unterschiedlichen Räumen.

Kombination mit Wärmepumpe: ganzjährige Lösung der Raumklimatisierung

Es gibt heute keine starren Grenzen mehr, was die Einsatzgebiete von Klimaanlagen und Wärmepumpen angeht. Sie können auch eine Komplettlösung mit Heizung und Kühlung erwerben. Viele Geräte haben eine sogenannte reversible Funktion, die es ermöglicht, das Gerät sowohl zum Kühlen als auch zum Heizen zu nutzen.

Die Luft-Luft-Wärmepumpe arbeitet nach dem Prinzip der Wärmeübertragung. Im Kühlmodus entzieht sie dem Innenraum die Wärme und gibt sie nach außen ab. Im Heizmodus verläuft der Prozess umgekehrt. Bei der Kombination beider Geräte fungiert das Innengerät als gemeinsame Einheit. Es ermöglicht sowohl das Kühlen des Zimmers als auch das Heizen. Hier spricht man von „aktiver Kühlung“.

Aufbau & Funktionsweise

Das Split-Klimagerät besteht aus zwei Teilen, die über ein Rohr miteinander verbunden sind. Das Außengerät wird im Freien aufgestellt oder an der Hauswand befestigt. Das Innengerät wird in dem Zimmer aufgestellt, in dem eine effiziente Kühlung erreicht werden soll. Besonders praktisch ist, dass so mehrere Räume gleichzeitig gekühlt werden können. Voraussetzung hierfür sind mehrere Innengeräte, die mit demselben Außengerät genutzt werden können.

Ziel ist es, die Raumluft zu kühlen. Dies geschieht, indem die Luft durch das Innengerät angesaugt, gefiltert und an das Kältemittel abgegeben wird. Das flüssige Kältemittel wandelt sich in ein Gas um und wird dann in das Außengerät weitergeleitet, das mit einem Kompressor ausgestattet ist. Das Außengerät absorbiert die Wärme und sorgt dafür, dass das Kältemittel wieder gekühlt wird, wodurch es sich verflüssigt. Im Anschluss gelangt das Kältemittel dann wieder in den Systemkreislauf.

TIPP:
Das Außengerät verursacht einen hohen Geräuschpegel. Der Einbau sollte daher nicht in der Nähe von Schlaf- oder Wohnzimmerfenster und auch nicht in direkter Nähe zum Nachbarn erfolgen.

Welche Hersteller gibt es?

Inzwischen gibt es zahlreiche Hersteller, die Klimageräte aller Art produzieren. Zu den bekanntesten gehören beispielsweise Samsung, Viesta und Comfee. Auch die Firmen LG und Mitsubishi bieten entsprechende Geräte an. Es lohnt sich, gerade auch im Rahmen von energetischem Sanieren, die jeweiligen Hersteller zu vergleichen und zum Beispiel die Möglichkeit der Kombination mit einer Wärmepumpe in Betracht zu ziehen. Achten Sie zum Beispiel auch auf Extras wie Golden-Fin.

Was ist Golden-Fin?
Diese Beschichtung hat einen Lotuseffekt. Das bedeutet, dass Verunreinigungen mithilfe des Kondenswassers aus den Lamellen herausgespült und abtransportiert werden. Schimmel, Bakterien oder andere Keime beziehungsweise Mikroorganismen können sich auf Golden-Fin nicht mehr festsetzen oder vermehren.

Vorteile und Nachteile

Split-Klimaanlagen überzeugen durch zahlreiche Vorteile. Sie kühlen nicht nur warme Luft, sie bestechen auch oft mit einer hervorragenden Leistung. Auch die Stromkosten halten sich bei vielen der Geräte in Grenzen. Doch es gibt auch einige Nachteile, über die wir Sie nachfolgend informieren möchten.

Vorteile der Split-Klimaanlagen

Diese Klimaanlagen arbeiten im Vergleich zu anderen Varianten wie beispielsweise zu Monoblock-Geräten deutlich effizienter, und zwar über viele Jahre hinweg. Sie kühlen zuverlässig, der Stromverbrauch ist relativ gering. Außerdem bieten die meisten Geräte einen zusätzlichen Funktionsumfang, der es beispielsweise ermöglicht, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Aufgrund moderner Designs ist es möglich, ein Splitgerät sogar unsichtbar zu integrieren, sodass das Ambiente optisch nicht beeinträchtigt wird. Auch die Montagemöglichkeiten sind vielseitig. So kann die Anlage beispielsweise an der Decke sowie an der Wand befestigt werden.

Ein großer Vorteil besteht darin, dass mit nur einem Außengerät bis zu fünf Innengeräte verwendet werden können. Hierdurch kühlen Sie gleichzeitig mehrere Räume, ohne die Anschaffungskosten künstlich in die Höhe zu treiben.

Die modernen Varianten bieten zudem einen hohen Komfort, indem sie beispielsweise – auch im Rahmen von Smart-Home – per App gesteuert werden können und obendrein nur wenige Geräusche verursachen.

Nachteile der Split-Klimaanlagen

Im Vergleich zu anderen Klimaanlagen sind die Split-Geräte meist teurer. Sie sollten jedoch bedenken, dass die meisten Klimaanlagen dieser Art energiesparend arbeiten und langlebig sind, sodass sich die hohen Anschaffungskosten recht schnell auszahlen.

Außerdem müssen Sie die Split-Klimaanlage von einem Experten einbauen und einrichten lassen, denn es müssen individuelle Anpassungen – unter anderem wegen der Raumgröße und der gewünschten Temperaturen – vorgenommen werden.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass eine solche Anlage regelmäßig gewartet werden muss, sodass Zusatzkosten anfallen.

Vor- und Nachteile im Überblick

VorteileNachteile
  • effizient und leistungsfähig
  • langlebig
  • zusätzlicher Funktionsumfang neben der Kühlung
  • je nach Belieben in den Raum integrierbar
  • für die gleichzeitige Kühlung mehrerer Räume geeignet
  • Steuerung per App
  • geringer Geräuschpegel bei modernen Geräten
  • teurer als andere Klimaanlagen
  • Einbau und Einrichtung durch einen Experten notwendig
  • regelmäßige Wartung notwendig, wodurch die Kosten steigen
  • klimaschädliches Kältemittel


Voraussetzungen für den Betrieb

Solche Split-Geräte lassen sich nahezu in jeden Raum integrieren. Sie können in Wohnhäusern, Büros und Praxen verwendet werden. Doch es gibt einige Voraussetzungen, die erfüllt sein sollten, ehe Sie die neue Klimaanlage einbauen lassen.

Kann eine Split-Klimaanlage überall montiert und genutzt werden?

Beim Aufstellen des Klimagerätes sollten verschiedene Dinge beachtet werden:

  • Bringen Sie das Außengerät so an, dass Sie selbst und Ihre Nachbarn nicht von dem Lärm gestört werden.
  • Das Innengerät sollte nicht zu weit vom Außengerät getrennt werden, denn die Verbindung mit dem Schlauch muss möglich sein.
  • Bei der Auswahl des Gerätes sollten Sie darauf achten, dass dieses eine entsprechende Befestigungsvorrichtung aufweist. Ein Deckeneinbaugerät sollte also nicht an der Wand befestigt werden.

Wie kann ich die richtige Anlage finden?

Wie erwähnt, gibt es verschiedene Modelle von Split-Klimaanlagen. Sie sollten vor dem Einbau herausfinden, welchen Bedarf und welchen optischen Anspruch Sie an das Gerät haben. Nur hierdurch lässt sich eine passende Lösung finden. Ein Experte kann Sie auch dahingehend beraten, ob Sie eine einfache Lösung oder eine Multisplit-Klimaanlage benötigen.

Kosten

Verglichen mit anderen Klimageräten wie beispielsweise einer Monoblockanlage ist die Splitanlage deutlich teurer. Dies hängt damit zusammen, dass sie

  • leistungsfähiger,
  • stromsparender,
  • effizienter und
  • zugleich langlebiger ist.

Auf lange Sicht rechnet sich daher eine solche Anlage, bei der Sie mit bis zu 5.000 Euro für Anschaffung und Montage rechnen müssen. Unter gewissen Bedingungen – zum Beispiel im Rahmen einer energetischen Sanierung – können Sie Förderungen vom Staat in Anspruch nehmen. Die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gibt Ihnen einen Überblick über die Fördermöglichkeiten

HINWEIS:
Achten Sie auf ein Gerät mit einer guten Energieeffizienzklasse, denn hierdurch können die Stromkosten gesenkt. Gleichzeitig kann die Effizienz gesteigert werden. Dies trägt dann nicht nur zu einem angenehmen Raumklima, sondern auch zum Umweltschutz bei. Ein Split-Klimaanlagen Test von Stiftung Warentest zeigt, dass es sich wirklich lohnt zu vergleichen. Die ermittelten jährlichen Betriebskosten liegen pro Jahr bei unter 400 bis über 1.400 Euro.

Was kostet ein Split-Klimagerät?

Kleine Modelle mit geringer Leistung kosten ab etwa 400 Euro, während größere Anlagen für etwa 1.600 Euro aufwärts erhältlich sind.

Außerdem fallen Kosten für die Lieferung sowie für den Einbau und für den Service der Einrichtung an. Hierfür sollten Sie ca. 1.250 Euro einplanen.

Verbrauch und Betriebskosten

Split-Klimageräte müssen regelmäßig gewartet werden, sodass Kosten von rund 200 bis 400 Euro anfallen. Die Verbrauchskosten fallen natürlich nur an, wenn die Anlage betrieben wird. Das ist in den Sommermonaten der Fall. Betreiben Sie das Gerät während der Sommermonate etwa acht Stunden täglich an insgesamt 30 Tagen, verbraucht dies etwa 220 Kilowattstunden. Bei dem derzeitigen Strompreis (Stand Mai 2023) von circa 35 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich ein monatlicher Verbrauchspreis von 77 Euro. Wenn Sie wirklich nachhaltig handeln wollen, dann achten Sie auf die Verwendung von Ökostrom.

Kosten kommen natürlich auch auf, wenn das Split-Gerät nicht richtig funktioniert. Das kann folgende Gründe haben: 

  • Programmierungsfehler
  • Verschmutzungen wie dreckige Filter oder verstopfte Abluftschläuche
  • defekter Kompressor
  • ein Leck im Kühlkreislauf
  • überlaufender Kondensatbehälter

Ist eine Split-Klimaanlage nachhaltig?

Moderne Klimaanlagen, so auch die Split-Varianten, sind mit neuester Technik ausgestattet und können daher im Vergleich zu älteren Modellen als nachhaltig angesehen werden. Sie sind eine gute Alternative zum klassischen Ventilator. Die Betriebskosten halten sich in Grenzen, der Stromverbrauch ist – wenn Sie ein A+++-Gerät wählen – überschaubar.



Fazit

Ein Split-Klimagerät sorgt für kühle Raumluft während der Sommermonate. Um dies zu ermöglichen, verfügt sie über einen besonderen Aufbau, der aus einer Außeneinheit sowie der Inneneinheit besteht. Es können mehrere Inneneinheiten mit einer Außeneinheit kombiniert werden, sodass es möglich ist, bis zu fünf Räume gleichzeitig zu kühlen. Diese Klimaanlage muss regelmäßig gewartet werden. Insgesamt eine effektive Lösung zur Raumklimatisierung, die Flexibilität bei der Steuerung der Raumtemperatur bietet. Die endgültige Entscheidung hängt jedoch von den spezifischen Anforderungen eines Gebäudes und natürlich von den individuellen Vorlieben ab. Um zu sparen und dem Klima etwas Gutes zu tun, sollten Sie bei der Anschaffung nicht nur auf die Energieeffizienz achten, sondern sie auch mit Ökostrom betreiben.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.