Freibad, Eis und laue Sommernächte: So schön der Sommer auch ist, wenn Sie den hohen Temperaturen nicht einmal mehr in Ihrer Wohnung oder im Haus entkommen können, kann die Hitze zum Albtraum werden. Wer keine Klimaanlage im Zimmer hat, muss seine Räume mit anderen Mitteln und Methoden kühlen.
Alles auf einen Blick:
- Auch ohne Klimaanlage können Sie Ihre Zimmer im Sommer kühl halten.
- Am wichtigsten ist es, die Fenster tagsüber bei Hitze geschlossen zu halten. Verschieben Sie das Lüften auf den frühen Morgen, die Abendstunden und die Nacht.
- Schließen Sie außerdem morgens unbedingt die Rollos, bevor es warm wird und die Sonne in Ihre Wohnung scheint. Haben Sie keine Außenrollos, dann ziehen Sie zumindest Ihre Vorhänge zu oder lassen Sie die Innenjalousien herunter.
- Für einen unauffälligen Wärmeschutz eignen sich Sonnenschutzfolien direkt auf den Fensterscheiben.
- Ein Ventilator kühlt zwar nicht die Luft ab, sorgt aber durch den Luftstrom für ein angenehmes, kühles Gefühl. Mit einer Schüssel Eiswürfel vor dem Luftstrom können Sie die Kühlung einer Klimaanlage nachempfinden.
So halten Sie die Hitze im Sommer draußen
Haben sich die Zimmer erst einmal aufgeheizt, kühlen sie an besonders heißen Tagen oft gar nicht mehr ab. Viele Menschen fühlen sich dann so unwohl, dass sie nicht mehr einschlafen können. Dieses Problem kennen besonders die Bewohner von Dachgeschosswohnungen oder schlecht gedämmten Altbauten. Glücklich ist dann, wer eine Klimaanlage in seinen vier Wänden installiert hat. Diesen Luxus haben aber längst nicht alle. Zudem gelten Klimaanlagen oft als Auslöser für Erkältungen, einen verspannten Nacken aufgrund von Zugluft und als Bakterienschleuder.
Glücklicherweise ist eine elektrische Kühlung gar nicht unbedingt nötig, um ein Zimmer auf angenehme Temperaturen zu kühlen. Wir geben Ihnen 14 Tipps an die Hand, mit denen Sie in Ihrer Wohnung auch ohne Klimaanlage einen kühlen Kopf bewahren.
Tipp 1: Richtig lüften
Eine der wichtigsten Vorkehrungen, wenn Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus bei der Sommerhitze kühl halten möchten, ist das richtige Lüftverhalten. Verlegen Sie das Lüften auf die frühen Morgenstunden, den späten Abend oder, noch besser, auf die Nacht, wenn es draußen abgekühlt ist. Tagsüber sollten Sie die Fenster geschlossen halten, damit die Hitze nicht hereinkommen kann.
Sorgen Sie beim Lüften für Durchzug, indem Sie alle Fenster gleichzeitig öffnen. So tauscht sich die warme Luft am schnellsten aus und es entsteht ein angenehmer Luftstrom. Sofern niemand bei Ihnen einsteigen kann, sind weit geöffnete Fenster nachts zum Kühlen der Wohnung besser geeignet als gekippte.
Tipp 2: Tagsüber Rollos runter
Morgens, direkt nach dem Lüften, sollten Sie die Rollos herunter lassen, bevor die Sonne hereinscheint und es warm wird. So bleibt das Klima in der Wohnung fast den gesamten Tag hindurch angenehm kühl. Das bedeutet zwar abgedunkelte Zimmer in der besonders heißen Zeit, aber Sie werden die Vorzüge Ihres kühlen Zuhauses schnell zu schätzen wissen.
Zimmerpflanzen verschmerzen solche Phasen übrigens meist problemlos: Bekommen sie morgens, bevor Sie die Rollläden schließen, und abends ein bis zwei Stunden Tageslicht ab, brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen.
Tipp 3: Sonnenschirme und Markisen öffnen
Haben Sie über Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse eine Markise? Dann fahren Sie sie schon früh morgens als ersten Sonnenblocker heraus. Auf dem Balkon wirken Sonnenschirme in Kippstellung wie ein Schutzschild vor Ihrem Fenster.
Auch hier gilt: Helle Farben eignen sich als Sonnenschutz besser als dunkle Stoffe.
Tipp 4: Jalousien runter und Vorhänge zu
Haben Sie außen keine Rollos oder Fensterläden, dann lassen Sie zumindest die Jalousien innen herunter oder ziehen Sie die Vorhänge zu. Das bietet zwar keinen so guten Schutz wie feste Rollos aus Kunststoff oder Aluminium, ist aber besser als nichts.
Wählen Sie Ihren inneren Sonnenschutz am besten in hellen Farben wie weiß, beige oder creme. Diese reflektieren das Licht und nehmen Hitze nicht so sehr auf wie dunkle Farben.
Tipp 5: Thermo-Rollos montieren
Der Wärmeschutz mithilfe von Vorhängen oder Innenjalousien reicht Ihnen nicht? Dann sind möglicherweise sogenannte Thermo-Rollos das Richtige für Sie. Diese Stoffrollos haben eine Beschichtung aus Aluminium oder Perlmutt und reflektieren damit Licht und Hitze optimal. Sie werden an der Innenseite von Fenstern möglichst nah an der Scheibe angebracht. Da Sie meist mithilfe von Klemmträgern fixiert werden und Bohrlöcher nicht nötig sind, eignen sie sich auch für Mietwohnungen.
Solche Thermo-Rollos halten übrigens nicht nur im Sommer die Hitze draußen, sondern auch im Winter die Wärme drinnen.
Tipp 6: Sonnenschutzfolien aufkleben
Wer sich einen unauffälligen Sonnenschutz an seinen Fenstern wünscht, für den dürften Sonnenschutzfolien das Mittel der Wahl sein. Diese werden, je nach Modell, auf die Innen- oder Außenscheibe aufgeklebt. Hochwertige Produkte sorgen so für eine Wärmereduzierung in den Räumen von 50 bis 80 Prozent. Meist haben diese Folien eine Lebenszeit von 5 bis 15 Jahren. Mit dem richtigen Werkzeug lassen sie sich auch wieder problemlos entfernen. Beachten Sie dabei jedoch unbedingt die Anweisungen der Hersteller, damit es zu keinen Kratzern in der Scheibe kommt.
Übrigens: Ausgebleichte Möbel, Polster und Wandfarben gehören mit Sonnenschutzfolien der Vergangenheit an. Ein 99-prozentiger UV-Schutz in der Folie lässt die schädlichen Sonnenstrahlen nicht mehr durch die Scheibe hindurch.
Tipp 7: Ventilator aufstellen
Ein Ventilator kühlt zwar nicht die Luft im Raum ab, sorgt aber für eine Luftbewegung. Allerdings nehmen wir bewegte Luft kühler wahr als stehende. Wenn Sie den Raum mit dem Ventilator verlassen, schalten Sie ihn am besten ab. So sparen Sie Stromkosten, und auf die Raumtemperatur hat der Ventilator ohnehin keinen Einfluss.
Sie können einen Ventilator aber auch zur Do-it-yourself-Klimaanlage umfunktionieren: Stellen Sie dafür eine Schüssel mit Eiswürfeln direkt in den Luftzug. Der Kühleffekt ähnelt dem einer Klimaanlage.
Zudem können Sie den Ventilator auch beim Lüften Ihrer Wohnung nutzen. Dazu stellen Sie den Ventilator ans Fenster und richten ihn nach außen aus. Durch die erzeugte Luftbewegung findet ein noch schnellerer Luftaustausch statt und die Wohnung kühlt schneller herunter. Vorausgesetzt, Sie lüften morgens, abends oder nachts.
Tipp 8: Nasse Tücher aufhängen
Einer, der ältesten Tricks zum Abkühlen einer Wohnung: Hängen Sie feuchte Handtücher oder Bettlaken, am besten aus Baumwolle, in Ihren Zimmern oder vor den Fenstern auf. Beim Trocknen entziehen sie der Luft Wärme und kühlen so merklich den Raum ab. Dieser Effekt wird auch Verdunstungskälte genannt. Greifen Sie dabei möglichst zu hellen Stoffen, da dunkle Farben die Hitze der Sonne zusätzlich anziehen würden. Die Tücher müssen übrigens nicht tropfend nass sein – das würde auch Ihrem Holzboden oder Laminat gar nicht gefallen.
Übrigens: Dieser Kühleffekt eignet sich auch hervorragend für Kinderwägen.
Tipp 9: Zimmerbrunnen aufstellen
Machen Sie sich die oben genannte Verdunstungskälte weiter zu Nutzen, indem Sie einen Zimmerbrunnen aufstellen. Diese sind nicht nur dekorativ und sorgen mit ihrem sanften Geplätscher für Wellness-Feeling, sondern wirken sich ebenfalls kühlend auf das Raumklima aus.
Tipp 10: Elektrogeräte ausschalten
Geräte, die Strom verbrauchen, geben im Betrieb Wärme ab. Das gilt auch für den Standby-Modus, bei dem das Gerät zwar ausgeschaltet ist, aber dennoch ein niedriger, permanenter Leistungsbedarf notwendig ist. Ziehen Sie daher an besonders heißen Tagen den Stecker von Ihren Geräten, die Sie nicht verwenden, oder stellen Sie den Schalter an Steckdosenleisten auf „Aus“. Geräte, die im Betrieb für besonders viel warme Luft sorgen, sind Wäschetrockner, Computer, Ofen und Herd.
Tipp 11: Kühlschrank zulassen
So angenehm es ist, sich an heißen Sommertagen vor den geöffneten Kühlschrank zu stellen – lassen Sie ihn geschlossen. Steht die Tür zu lange offen, braucht Ihr Kühlgerät deutlich länger, um wieder herunterzukühlen. Es verbraucht dadurch entsprechend mehr Strom. Je länger Sie also den Kühlschrank offen lassen, desto mehr Wärme erzeugt er.
Tipp 12: Dunstabzug nutzen
Beim Kochen entsteht zwangsläufig Wärme. Schalten Sie daher Ihre Dunstabzugshaube beim Kochen immer ein. Selbst dann, wenn Sie nur Wasser aufkochen. Der Dunstabzug ist nämlich nicht nur dazu da, um fetthaltigen Backdunst abzusaugen. Er saugt auch die Hitze, die sich über dem Herd entwickelt, und heißen Wasserdampf ab.
Tipp 13: Innen hell streichen
Dunkle, kräftige Farben an den Wänden gefallen Ihnen? Dann bitte trotzdem nur sparsam einsetzen. Denn dunkle Farben speichern Hitze, während helle Farben sie größtenteils reflektieren.
Tipp 14: Pflanzen an Außenwand als natürliche Dämmung
Bäume und Pflanzen außen vor der Hauswand wirken wie eine natürliche Dämmung. Sie halten die Hitze wie eine zweite Haut auf und sorgen für kühle Räume im Inneren. Besonders effektiv sind hohe Bäume, die zusätzlich Schatten auf das Haus werfen, und Efeu oder wilder Wein, der die Fassade hoch wächst.
Das ist allerdings nicht immer machbar oder möglich, da solche Kletterpflanzen oft unschöne Spuren auf der Mauer hinterlassen. Große Topfpflanzen kommen zwar an diesen Dämmschutz nicht ganz heran, tragen aber ebenso dazu bei, dass Sonnenstrahlen nicht auf die Hauswand treffen oder durch Fenster dringen.
Fazit
Um die Zimmer Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses im Sommer kühl zu halten, ist eine Klimaanlage nicht zwingend notwendig. Es gibt viele andere Methoden, um warme Luft auszusperren und für ein kühles Klima zu sorgen. Am wichtigsten ist es, richtig zu lüften. Öffnen Sie die Fenster nur morgens, abends und in der Nacht, wenn die Luft außen am kühlsten ist. Schließen Sie dagegen tagsüber, wenn es besonders heiß ist, die Fenster. Besonders effektiv gegen Hitze helfen auch Rollläden. Lassen Sie diese morgens, nach dem Lüften ganz herunter und öffnen Sie sie erst abends wieder. Wer keine Rollos außen hat, sollte seine Vorhänge zuziehen, Thermo-Rollos für innen besorgen oder Sonnenschutzfolien auf den Fensterscheiben abringen. Schalten Sie außerdem Ihre Elektrogeräte ganz aus, indem Sie sie vom Stromnetz trennen. Auch im Standby-Modus verbrauchen sie Strom und geben damit Wärme ab. Lassen Sie auch den Kühlschrank geschlossen. So angenehm es ist, bei Sommerhitze vor der offenen Tür zu stehen: Damit verbraucht Ihr Kühlgerät deutlich mehr Energie und erzeugt letztlich nur zusätzliche Wärme.