Eine Gebäudetrocknung ist dann erforderlich wenn das Mauerwerk und der Estrich durchfeuchtet sind. Dabei zählt jede Sekunde, denn sobald sich beispielsweise Schimmel gebildet hat, wird der Schaden noch größer, da Schimmel die Eigenschaft besitzt, immer mehr Wasser anzuziehen.

Feuchte Wände können schnell zu Schimmelpilzbildungen führen. Hat sich bereits Schimmel ausgebreitet, ist die Situation schwierig zu lösen, da er die Eigenschaft besitzt, noch mehr Wasser anzuziehen. Beauftragen Sie daher grundsätzlich einen Fachmann für eine Gebäudetrocknung! © Klimatechniker.net
Eine Durchfeuchtung von Mauerwerk und Estrich kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen: die Wände schimmeln, die Bodenbeläge lösen sich ab oder das Parkett und Laminat ist aufgequollen. Sobald Sie auch nur eines dieser Symptome in Ihrem Heim bemerken, ist womöglich eine grundlegende Gebäudetrocknung nötig. Allgemeine Gründe für Wasserschäden können unter anderem Löschwassereinsätze oder auch Hochwasserkatastrophen sein. Doch auch starker Regenfall kann beispielsweise bei einer schlechten Wärmedämmung zu verheerenden Wasserschäden führen. Grundsätzlich empfiehlt sich, eine Trocknung des Wasserschadens so schnell wie möglich durchzuführen, denn sobald Wände und Estrich erst einmal feucht sind, können sich schnell Schimmelpilze bilden und den Schaden so um ein vielfaches vergrößern. Auf Sanitaer.org erfahren Sie, welche Sofortmaßnahmen Sie ergreifen müssen und mit welchen Mitteln der Profi arbeitet.
Wie Sie sich vor einer anstehenden Gebäudetrocknung richtig verhalten
Mit bestehender Feuchtigkeit in Wand und Mauerwerk erhöht sich die Gefahr von Kurzschlüssen in technischen Geräten. Insbesondere in der Umgebung betroffener und feuchter Wandstellen sollten daher alle elektrischen Geräte entfernt werden. Schalten Sie am besten gleich die Sicherung aus! Sofern Sie die Ursache für die Feuchtigkeit ausmachen können, sollten Sie versuchen, diese weitestgehend zu beheben. Das heißt beispielsweise: bei Trinkwasserschäden sofort den Hauptwasserhahn schließen!
Entfernen Sie chemische Mittel wie Wandfarben oder Lacke aus den betroffenen Bereichen. So sichern Sie nicht nur die Umwelt, sondern auch sich selbst, denn sobald Sie mit chemisch verseuchtem Wasser in Verbindung kommen, kann dies Ihrer Gesundheit erheblich schaden! Außerdem sollen Sie auch Ihre Möbelstücke und Teppiche entfernen. Ist dies nicht möglich, versuchen Sie, die Möbel mit einer Folie zu schützen. Versuchen Sie außerdem, das Wasser weitestgehend mit Handtüchern aufzusaugen. Bei wirklichen großen Wasserschäden müssen Sie die Feuerwehr rufen, damit diese das Wasser abpumpen kann.
Ist der Schadensfall erst einmal bei Ihnen eingetreten, hilft es nicht, lediglich die angesprochenen Sofortmaßnahmen durchzuführen; zusätzlich muss ein Fachmann mit der fachgerechten Gebäudetrocknung beauftragt werden, da nur dieser die vorhandene Feuchtigkeit in Mauerwerk und Estrich restlos entfernen kann.
Die Gebäudetrocknung vom Profi
Im Falle eines Wasserschadens hilft nur noch die Hilfe des Profis. Dieser kann mit verschiedenen Verfahren das Wasser sicher aus Ihrem Mauerwerk oder auch Keller entfernen. Sofern es erforderlich ist, wird erst einmal noch vorhandenes Wasser abgepumpt. Anschließend werden verschiedene Maßnahmen durchgeführt, die eine fachgerechte Gebäudetrocknung gewährleisten. Unter anderen werden folgende Techniken angewandt:
- der Einsatz von Dunkelfeldstrahlern
Dunkelfeldstrahler beruhen auf dem Prinzip der Infrarotstrahlung. Sie werden vor den betroffenen Stellen positioniert und entziehen dem Mauerwerk so Feuchtigkeit.
- Estrich- und Dämmschichttrocknungen im Druck- oder Saugverfahren
Um Dämmschichten unter dem Estrich zu trocknen, werden durch Öffnungen im Boden warme Luft in die betreffenden Schichten eingeleitet.
Neben den erforderlichen Maßnahmen zur Trocknung von Wand und Mauerwerk muss auch eine Lufttrocknung des Gebäudes erfolgen.
- Kondenstrocknung
Mithilfe von Kondenstrocknern wird der Raumluft Feuchtigkeit entzogen; diese wird über sogenannte kalte Verdampfer geführt und in einem separaten Behälter aufgefangen. Dabei wird der Taupunkt des Wassers unterschritten, welches dementsprechend kondensiert. Die Luft wird anschließend wieder erwärmt und dem Raum zugeführt.
- Adsorptionstrocknung
Bei der Adsorptionstrocknung wird der Raumluft Feuchtigkeit mithilfe von Trockenmitteln entzogen. Das Verfahren eignet sich am besten für kalte Räume, da sie bei einer Temperatur von bis zu -70° Celsius entfeuchten können.
Damit eine Gebäudetrocknung erfolgreich abgeschlossen werden kann, wird eine gewisse Zeitspanne von mindestens 10 bis maximal 30 Tagen benötigt, um jegliche Feuchtigkeit aus den Räumlichkeiten zu entfernen. Bei Bautrocknungsmaßnahmen nach dem Neubau eines Hauses werden, genau wie bei der Gebäudetrocknung, ebenfalls verschiedene Techniken angewandt, um das Mauerwerk, Estrich und Keller zu trocknen. In diesem Fall können auch Bautrockner direkt vom Profi gemietet werden. Es empfiehlt sich jedoch, auch hier den Profi zu beauftragen, da eingesetzte Techniken manchmal nicht optimal ausgelegt sind für jede Ausgangssituation.
Grundsätzlich kann eine Gebäudetrocknung erhöhte Kosten verursachen, da verschiedene Maßnahmen in Kombination eingesetzt werden, um sämtliche Feuchtigkeit aus Mauerwerk und Luft zu entfernen. Dabei kommt es auf die schwere der Feuchtigkeitsbelastung des Mauerwerks und Estrichs und den Umfang der einzusetzenden Mittel des Profis an. Im Allgemeinen jedoch können sich die Kosten auf mindestens 500 Euro bei kleineren Wasserschäden und bis zu 10.000 Euro bei größeren Schäden belaufen.