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Wärmepumpe

Eine Grundwasserwärmepumpe schafft viele Vorteile

Klimatechniker.net Team
Verfasst von Klimatechniker.net Team
Zuletzt aktualisiert: 17. Juni 2015
Lesedauer: 4 Minuten

Die Grundwasserwärmepumpe nutzt thermische Gegebenheiten in der Natur aus, um wohlige Temperaturen in den eigenen vier Wänden zu schaffen. Dabei kann die Grundwasser-Wärmepumpe nicht nur heizen, sondern auch als Klimaanlage arbeiten. Lesen Sie mehr in diesem Artikel mehr auf Klimatechniker.net.

Mit einer Leistung von von durchschnittlich 45.000 kW/h gehört die Grundwasser-wärmepumpe zu einer der wirkungsvollsten Wärmepumpen-anlagen überhaupt. Denn Grundwasser, mit dem die nötige Wärme in der Wärmepumpe erzeugt wird, hat eine ganzjährige konstante Temperatur von ungefähr 10 °C. Damit ist der Betrieb nicht vom Wetter abhängig – anders als zum Beispiel bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe, deren Potential durch niedrige Temperaturen eingeschränkt werden kann. Dieser Umstand sorgt deshalb für eine konstante Leistung der Grundwasserwärmepumpe.

Die Arbeitsweise einer Grundwasserwärmepumpe

Das Prinzip der Grundwasserwärmepumpe ist recht einfach:

  • bei idealen Bedingungen werden ein Entnahmebrunnen und ein Rückgabebrunnen in der Fließrichtung des Grundwassers in ca. 10 m Tiefe gebohrt. Beim Abpumpen hat die Flüssigkeit eine durchschnittliche Temperatur von 10°C.
  • Das Wasser wird direkt in den Wärmetauscher der Wärmepumpe geleitet, wo es im Verdampfer seine Wärmeenergie an ein Kältemittel abgibt. Das Kältemittel wird dadurch gasförmig und in der Apparatur komprimiert.
  • Dadurch erhöht sich die Temperatur des Kältemittels nochmals auf bis zu 35 °C.
  • Diese Wärmeenergie wird in einem dafür vorgesehenen Wärmetauscher im nächsten Schritt an die Heizung des Haushalts abgegeben.
  • Währenddessen wird das Grundwasser mit einer Temperatur von 5°C über den Rückgabebrunnen wieder in das Grundwasser abgeführt.

In Wasserschutzgebieten muss dieses Verfahren jedoch aus Sicherheitsgründen mit einem weiteren Kreislauf gekoppelt werden, damit im Schadensfall das Grundwasser nicht mit dem umweltschädlichen Kältemittel in Kontakt kommt. Außerdem wird das Konzept der Grundwasserwärmepumpe nicht nur zum Heizen verwendet, sondern es kann alternativ auch als Brauchwasserwärmepumpe konzipiert werden. Eine Grundwasserwärmepumpe arbeitet auch als Klimaanlage, sofern sie für diesen Zweck hergestellt wurde. Indem das Kältemittel Wärme an das Grundwasser abgibt, wird bei warmen Temperaturen der vorher beschriebene Prozess einfach umgekehrt.

UNSER TIPP:
Informieren Sie sich beim Fachmann vor dem Einbau über die Leistungszahl der Wärmepumpe. Dieser „Coefficent of Performance“ ist bei der Grundwasser-Wärmepumpe nämlich zum einen abhängig von der Temperatur der Wärmequelle, also des Grundwassers, und zum andern von der Heizleistung der Wärmepumpe, die das Wasser für den Haushalt erwärmt. Zudem können Sie Fachleute über den Stromverbrauch der einzelnen Pumpen in der Anlage aufklären. Diese senken zwar nicht die Leistungszahl, können allerdings die Kosten erhöhen, wenn sie zu viel Strom verschwenden.

Rahmenbedingungen für die Inbetriebnahme einer Grundwasserwärmepumpe

Eine Reihe von Rahmenbedingungen müssen erfüllt werden, bevor eine Grundwasserwärmepumpe installiert werden darf. Daher ist es hier nur möglich, die Wichtigsten zu nennen: Zuerst sollte eine Genehmigung für den Bau der Anlage vorliegen. Diese wird nur erteilt, wenn nicht zu tief gebohrt wird, um die Grundwasserschicht für die Einrichtung zu nutzen. Im Betrieb darf diese die Beschaffenheit des Grundwassers und ähnliche Apparaturen in der Umgebung nicht beeinflussen. Zudem darf die Wassertemperatur bei der Rückführung ein bestimmtes Maß nicht überschreiten und muss in den gleichen Grundwasserleiter erfolgen.

Weiterführend, vor allem wenn es um den administrativen Aufwand wie Genehmigungen und Anträge geht, berät Sie der Fachmann gerne. Sollte es aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, eine Grundwasserwärmepumpe auf dem Grundstück zu installieren, so bietet sich als Alternative – vor allem wegen ihres vergleichbaren Leistungspotentials – eine Sole-Wasser-Wärmepumpe an. Mehr zu diesem Gerätetyp lesen Sie in diesem Artikel.

Fazit

Eine Grundwasserwärmepumpe ist eine sehr effiziente und vielseitige Anlage, die sich vor allem für Ein- oder Zweifamilienhäuser eignet. Weil sie neben dem Heizen auch als Klimaanlage oder zur Brauchwassernutzung eingesetzt werden kann, entfallen weitere Anlagen wie beispielsweise eine Warmwasser-Wärmepumpe. Für den Bau sind allerdings verhältnismäßig viele Rahmenbedingungen zu erfüllen, um die Umwelt und das Grundwasser nicht zu schädigen. Doch auf lange Sicht lohnt sich dieser Aufwand wegen seiner hohen Energieausbeute. Die Kosten für eine Grundwasserwärmepumpe können jedoch aufgrund des Installationsaufwandes und der staatlichen Vorgaben stark variieren. Kaufen kann man eine Grundwasserwärmepumpe aber schon zu einem Preis von 9.000 Euro.

Über unsere*n Autor*in
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