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Wärmepumpe

Blockheizkraftwerke als Investition in energieeinsparende Klimatechnik

Klimatechniker.net Team
Verfasst von Klimatechniker.net Team
Zuletzt aktualisiert: 05. November 2019
Lesedauer: 6 Minuten

Blockheizkraftwerke stellen eine wichtige Investition in eine effektive und umweltfreundliche Energiegewinnung dar: Anbieter werben damit, dass sich die Anschaffung einer solchen Anlage auch finanziell lohnen soll – wie effizient ein Blockheizkraftwerk wirklich ist und ob sich eine Anschaffung für Sie lohnt, zeigt Klimatechniker.net!

Blockheizkraftwerke, kurz BHKW, sind auf dem Vormarsch: Diese Form der Wärmeerzeugung kann sowohl in privaten Haushalten als auch in gewerblichen Räumen genutzt werden. In privaten Haushalten wird die innovative Technologie der Blockheizkraftwerke vor allem zu Heizzwecken und zur Bereitung von Warmwasser sowie Strom verwendet. Dennoch sollten Verbraucher die Vor- und Nachteile dieser Anlagen vor dem Kauf sorgfältig abwägen.

Wie funktioniert ein Blockheizkraftwerk?

Ein Blockheizkraftwerk macht sich das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung zunutze: Hier werden sowohl Strom als auch Wärme produziert. Der integrierte Motor treibt einen Generator an, der Strom produziert. Grundsätzlich eignen sich Stirling- und Verbrennungsmotoren, aber auch Dampfmotoren werden eingesetzt. Der Motor wird je nach Modell mit Erdgas, Heizöl, Biodiesel oder auch Holzpellets betrieben. Bei der Verbrennung des Stoffs im Motor entsteht Wärme, die wiederum genutzt werden kann. So werden zum Beispiel die Heizkörper im Haus oder das benötigte Wasser im Haus erwärmt. Niedrigere Co2-Emissionen und der geringere Einsatz von Brennstoffen sprechen bei der Funktionsweise dieser Anlagen eindeutig für deren Einsatz.

UNSER TIPP:
In vielen Betrieben – zum Beispiel in Metzgereien – wird Kälte statt Wärme benötigt. Auch hier kann ein BHKW eingesetzt werden: Mit einer Adsorptionskältemaschine kann die Wärme in Kälte umgewandelt werden.

Leistung und Wirkungsgrad eines Blockheizkraftwerks

Grundsätzlich wird bei Blockheizkraftwerken zwischen Nano-, Mikro- und Mini-Modellen unterschieden. Der Unterschied dieser verschiedenen Modelle liegt vor allem in deren Leistungsbereich: Ein Nano-BHKW erbringt Leistungen zwischen einem Kilowatt (kW) und 2,5 Kilowatt (kW) – diese Modelle sind demnach besonders für Einfamilienhäuser geeignet. Mikro-BHKWs besitzen einen Leistungsbereich, der bis zu zwanzig Kilowatt (kW) reicht. Die Leistung eines Mini-Blockheizkraftwerks umfasst zwischen zwanzig und fünfzig Kilowatt (kW). Diese Modelle werden daher eher in Mehrfamilienhäusern und in gewerblichen Einrichtungen genutzt.

Die Leistungen schwanken natürlich von Modell zu Modell der jeweiligen Anbieter. Grundsätzlich arbeitet ein Blockheizkraftwerk jedoch sehr effizient, denn der Energieverlust beträgt nur etwa zehn Prozent – der Rest wird effektiv in Wärme und Strom umgewandelt. Der Wirkungsgrad einer solchen Anlage beträgt damit etwa 90 Prozent. Wird hier Strom produziert, der vom Betreiber nicht mehr benötigt wird, kann der überschüssige Strom in das öffentliche Stromnetz abgeführt werden – natürlich gegen ein Entgelt.

Wann lohnt sich die Investition in diese Form der Energiegewinnung?

Für die meisten Verbraucher stellt sich die Frage, ob sich die Investition in ein Blockheizkraftwerk lohnen würde. Diese Überlegung ist vor allem von den anfallenden Kosten beim Kauf der Anlage und dem eigenen Bedarf abhängig.

Kostenfaktoren

Bei der Anschaffung eines Blockheizkraftwerks fallen grundsätzlich Kosten für die Anlage selbst, die Anbringung an das Versorgungsnetz, den Einbau eines neuen Zählers sowie die Kosten für die Anstellung eines Klimatechnikers an.

Die Anlagen sind in der Regel relativ teuer und kosten zwischen 10.000 Euro und 25.000 Euro. Diese hohen Kosten liegen darin begründet, dass diese Form der Energiegewinnung noch relativ neu und der Markt noch relativ ist. Zudem befinden sich viele Produkte bisher noch in der Entwicklung.
Hinzu kommen die Kosten für die Anbringung an das Versorgungsnetz und den Einbau eines neuen Zählers. Der angestellte Klimatechniker kann beides für Sie übernehmen – wenn Sie einen Fachmann hinzuziehen, profitieren Sie trotz der etwas höheren Kosten von dessen Wissen und Erfahrung. Der Klimatechniker kann Ihnen nämlich sowohl bei der Wahl eines passenden Modells für Ihren individuellen Bedarf behilflich sein als auch die Montage und Einrichtung des Blockheizkraftwerks übernehmen.

Bei Nano-Anlagen tritt häufig das Problem auf, dass die Anschaffungskosten im Vergleich zu der eher geringen Leistung relativ hoch sind. Die Kosten-Nutzen-Effizienz ist bei Mikro- und Mini-BHKWs deutlich besser gegeben, allerdings sind diese größeren Modelle meistens eher für Mehrfamilienhäuser geeignet. Bei diesem Aspekt sollte allerdings auch beachtet werden, dass sich diese Technik noch in der Entwicklung befindet – das heißt, die Effizienz dieser Anlagen wird aktuell stetig verbessert und es werden weiterhin neue Möglichkeiten erforscht, die Leistung der Blockheizkraftwerke noch weiter zu optimieren.

Zuschüsse und Förderungsmöglichkeiten

Die hohen Anschaffungskosten können allerdings auch relativiert werden, denn diese umweltfreundliche Energiegewinnung wird staatlich gefördert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, bezuschusst Mini-BHKWs mit bis zu 3.500 Euro. Das Förderprogramm von E.ON sieht ebenfalls einen Zuschuss für Mikro-KWK-Anlagen vor: Der Zuschuss beträgt hier 1.000 Euro. Auch die Energie- und Stromsteuer kann in manchen Fällen teilweise oder gänzlich rückerstattet werden.

Ihr eigener Bedarf muss bei der Anschaffung eines Blockheizkraftwerks natürlich ebenfalls geprüft werden. Auch hier ist Ihnen der Klimatechniker gerne behilflich! In vielen Fällen lohnt sich die Anschaffung eines Blockheizkraftwerks nur bei einem hohen Energieverbrauch, also zum Beispiel in Häusern, in denen mehrere Familien wohnen. Auch schlecht gedämmte Häuser können von einem BHKW profitieren. Eine Anlage lohnt sich zudem besonders dann, wenn sie mindestens 4500 bis 5000 Stunden im Jahr läuft – so kann eine optimale Wirtschaftlichkeit erzielt werden. Grundsätzlich kann sich eine solche Anlage jedoch nach einigen Jahren amortisieren, wenn die Installation mit einem fachkundigen Klimatechniker abgesprochen wurde. Bei Einfamilienhäusern kann dies bis zu zwanzig Jahre dauern.

Fazit

Ein Blockheizkraftwert kann eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Heizungen darstellen, wenn der eigene Strom- und Wärmebedarf mit den Anschaffungskosten der Anlage verglichen wurde. Je höher der Energieverbrauch, desto eher lohnt sich eine solche Anlage in der Regel. Um sicherzugehen, dass Sie mit dieser Investition die richtige Entscheidung treffen und sich diese Form der Kraft-Wärme-Kopplung für Ihren Haushalt lohnt, sollten Sie sich mit einem Klimatechniker in Verbindung setzen. Dieser hilft Ihnen bei der Wahl eines passenden Produkts, berät Sie hinsichtlich der Zuschüsse und installiert die Anlage für Sie!

Über unsere*n Autor*in
Klimatechniker.net Team
Klimatechniker.net ist das Branchenverzeichnis für Kälte- und Klimatechniker. Die Redaktion von Klimatechniker.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu Klimatechnik-Themen aller Art: von Kälte- und Klimaanlagen über Lüftungsanlagen bis hin zu Wärmerückgewinnung.