Eine Erdwärmepumpe bringt Kosten in der Anschaffung mit sich. Wärmepumpe, Material, Baumaßnahmen, aber auch wie die Erdwärme genutzt werden soll, können sich unterschiedlich auf die Kosten auswirken. Klimatechniker.net gibt Ihnen daher in diesem Artikel einen einführenden Überblick.
Die Erdwärmepumpe: Kosten mögen zwar am Anfang abschrecken, trotzdem rentiert sich ihre Installation. Denn sie nutzt die Erdwärme, um im Haus Brauchwasser und die Heizung bereit zu stellen. Dabei kann auf zwei Konzepte zurückgegriffen werden, die sich unterschiedlich diese natürliche Wärmequelle zu Nutzen machen. Einerseits wird dies durch Erdwärmekollektoren geregelt, welche in geringer Tiefe arbeiten, andererseits mit Erdwärmesonden, die höhere Temperaturen in tieferen Erdschichten nutzen. Die Entscheidung, welches Konzept die Erdwärme zur Wärmepumpe bringt, wirkt sich auch auf die Kosten der Erdwärmepumpe aus.
Die Erdwärmepumpe: Kosten im allgemeinen Überblick
Die Berechnung der Leistung einer Erdwärmepumpe mag am Anfang verwirrend sein. Grob ausgedrückt verlangen die üblichen Regelungen, dass Dreiviertel des Energiebedarfs einer Erdwärmepumpe durch die natürlichen Ressourcen gedeckt werden. Geht man von einem Einfamilienhaus aus, bei dem 180m² beheizt werden müssen, wird eine Heizleistung 15 KW veranschlagt. Für die Wärmepumpe bedeutet dies, dass sie eine Leistung von 9 KW durch die Erdwärme liefern muss. Die genannte Differenz ergibt sich dabei aus dem Verbrauch von Strom einer Erdwärmepumpe, der durch den Betrieb an sich anfällt. Beispielhaft können für die Erdwärmepumpe Kosten veranschlagt werden, wie sie im Folgenden für Material und Installation aufgeführt werden:
- Für zum Beispiel eine Ochsner Wärmepumpe, den Pufferspeicher, die Umwälzpumpe und die Einstellung der gesamten Apparatur kann mit ca. 8.000-12.000 € zu gerechnet werden, um die vorher genannte Leistung zu erbringen.
- Entscheidet man sich für eine Anlage mit Kollektoren, so ist die Erdwärmepumpe mit weiteren Kosten von ca. 2.700 € zu veranschlagen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die doppelte Fläche der Heizfläche, also ca. 350 m², mit Erdwärmekollektoren verlegt werden muss. Denn im Durchschnitt rechnet man mit ungefähr 20-40 Watt an Erdwärme pro verbauten Quadratmeter.
- Nutzt man Erdwärmesonden, so ergeben sich für die Erdwärmepumpe folgende Kosten: Für jeden Meter, der für die Sonde gebohrt werden muss, fallen ungefähr 50 € an. Da jedem Tiefenmeter 50 W Wärmeleistung zugeschrieben werden, würde eine Bohrung für 9 KW 180m tief gehen. Aus praktischen, aber auch aus rechtlichen Gründen würden daher zwei Sonden zu je 90m verlegt werden. Damit würden für dieses Konzept der Wärmepumpe nochmals Kosten von 9.000 € anfallen.
Hierbei ist allerdings zu bedenken, dass es sich bei diesem Preis für die Bohrung um einen Höchstwert handelt, der sich je nach Dienstleiter um bis zu 50% reduzieren kann. Auch können geothermische Bedingungen zwischen 30-100 Watt schwanken, was die Bohrtiefe positiv beeinflussen kann. Denn in manchen Gebieten arbeiten Sonden schon bei 30m Tiefe sehr effizient. Zugleich ist der Wirkungsgrad von Erdsonden höher, da sie nicht wie Kollektoren in 1-2m Tiefe verbaut sind. Dort nimmt die Witterung immer noch Einfluss auf die Temperatur der Flächenkollektoren, welche die Erdwärme zur Wärmepumpe transportieren. Doch Flächenkollektoren haben nicht nur den Vorteil günstiger zu sein. Ihre Installation ist nämlich mit einem geringeren praktischen und administrativen Aufwand verbunden.
Vorteile einer Erdwärmepumpe trotz der Kosten
Auf den ersten Blick mag eine Erdwärmepumpe mit ihren Kosten abschrecken. Doch bringen beide Erdsonden und Flächenkollektoren Vorteile mit sich, die nicht von der Hand zu weisen sind: beide Anlagen sind weniger von der Witterung abhängig als beispielsweise Luft-Wasser-Wärmepumpen. Zudem bieten Erdwärmekollektoren den Vorteil, dass die in Regionen installiert werden können, wo beispielsweise die Nutzung einer Grundwasser-Wärmepumpe nicht erlaubt ist. Wird die Erdwärmepumpe gleichzeitig mit einer guten Wärmedämmung kombiniert, sind Jahresarbeitszahlen von 4,5 zu erreichen. Das bedeutet, dass für jedes in die Anlage investierte Kilowatt Strom 4,5 KW Wärmeenergie vom Gerät geliefert werden können. Außerdem kann eine Erdwärmepumpe durch eine Förderung finanziert werden.